Joseph Holtermann

Liebe Familie Holtermann,
Ich trauere mit Ihnen über den Tod von Josef, war er doch einer der letzten Nachbarn, mit dem mich viele Jahrzehnte "St. TöniserstrHülserweg" verbanden. Ich weiß noch, wie seine Eltern an der großen Kreuzung die Shell-Tankstelle und die Spedition betrieben. Für uns Kinder waren die großen Lastwagen-Schuppen am Beginn des Hülser-Weges ein spannendes Umfeld. Josef und sein Bruder waren zwar schon die großen Burschen und zusammen mit den Ebus-Brüdern von gegenüber für uns Kleinere zu respektieren. Aber die Pferde-Wiese weiter hintendurch war einfach immer ein lockendes Ziel. Man konnte die Tiere aber  auch gut durch die Löcher aus dem Krieg in der Gartenmauer von Grundstück meiner Eltern gut beobachten.
Josef war in den letzten Jahren der Einzige, "met dämm ech noch Kempsch-Platt spräeke kuus". So bat er mich auch einmal in Ihr Wohnzimmer und zeigte mir das Familien-Fotoalbum mit vielen Erinnerungen sogar aus der Zeit unserer Großeltern, die sich wohl bereits seit den 1910er Jahren gut kannten. Schließlich auch die gelegentlichen "Schwätzchen" mit ihm am Garagenschuppen-Grundstückdie ich in letzter Zeit vermisst habe. Dieses Kapitel ist nun zu Ende, und darüber bin ich sehr traurig.
Leider kann ich ihn heute nicht auf seinem letzten Weg begleiten, da ich ausgerechnet um 10.30 Uhr einen Arzt-Termin in Viersen habe, der noch in diesem Jahr stattfinden muß und nicht verschiebbar war.
Ich grüße Sie in aufrichtiger Anteilnahme und würde mich freuen, gelegentlich seine Ruhestätte zu erfahren.

Wolfgang Bisges
Rosenstr,.25 
47906 Kempen