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Kerzen (8)
Hier finden Sie alle Gedenkkerzen, die für Wulf Metzmacher entzündet wurden. Wir laden Sie herzlich ein, selbst eine Kerze mit einer kurzen, persönlichen Nachricht zu hinterlassen.
Gedenkkerze
Lydia Rogge - ehemals Michel
Gedenkkerze
Thomas Bernhardt
Wulf gehört zu den besonderen Menschen mit nachhaltiger Bedeutung für meinen Lebensweg. Wulf war 46 und ich 31 Jahre alt, als wir uns das erste Mal in meinen Büroräumen trafen - an der Börnestraße, die in den 1870er Jahren auch mal Heinestraße hieß. Ein Wink des Schicksals ? Der Heinrich-Heine-Verehrer Wulf und ich, der die Geschichten und den Alltag der kleinen Leute in Düsseldorf einem breiten Publikum erzählen wollte, gründeten mit anderen die Geschichtswerkstatt Düsseldorf „Zeitmaschine“. Für viele Jahre waren wir beide emsige Wegbegleiter des anderen, dachten uns immer neue und spannendere Themen für Stadt- und Themenführungen aus und Wulf konnte aus seinem großen Erfahrungsschatz ein umfangreiches Wissensfüllhorn für die „Zeitmaschinisten“ füllen. Wulf hatte ein großes Netzwerk mit Heimat- und Bürgervereinen, mit Kulturinstitutionen, Hausbrauereien oder der Volkshochschule aufgebaut. Wie wohl alle aus dem Verein Geschichtswerkstatt, so konnte auch ich von diesem Netzwerk profitieren und mit ihm zusammen das Netzwerk noch größer und weiter spinnen. Seine Vorträge und Texte mit Augenzwinkern bespikt, seine Liebe zum lekkeren Dröppke oder zu diversen Literaten, sein reichhaltiges Wissen und großes Engagement nachhaltige Projekte gemeinsam anzustoßen, sorgten dafür, dass die Geschichtswerkstättler - und besonders Wulf - Stadtgeschichte und Stadtgeschichtchen rund um Düsseldorf immer wieder lebendig werden ließen. Im Abstand von 15 Lebensjahren haben wir uns in beide Richtungen respektiert, zugehört, gestritten, aber auch gegenseitig unsere gemeinsame Geschichtswerkstatt-Idee gefördert. Die vielen Gemeinsamkeiten, für die ich ihm sehr dankbar bin, sind mir heute noch immer wieder hilfreich in der Erinnerung und geben mir, je nach Thema, einen roten Faden für so viele, weitere große und kleine Projekte rund um historische Blickwinkel im Sinne einer „Geschichte von unten“. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber uns einte die Liebe zur Stadt Düsseldorf, zur Architektur, zu Denkmälern oder zu den vielen bedeutenden und weniger bedeutenden Menschen, die in Düsseldorf lebten und wirkten.
Wulf sollte für mich für viele Jahre einer der wichtigen und bedeutenden Menschen werden.
Wir waren beide für die Idee der breiten Vermittlung von Stadtgeschichte/n entflammt. Ich konnte mit ihm Projekte umsetzen wie „Die große Stadtrundfahrt“ - 2 x 4 Stunden mit dem Bus quer durch Düsseldorf, Rundgänge mit der VHS, der Umzug an die Königsallee – ehemaliger Standort des alten Apollo-Theaters, Brauwanderweg durch die Altstadt, „Blind Dates“-Touren ab HBF Düsseldorf oder verschiedene Buch- und Vortragsprojekte.
Ich sehe Wulf immer wieder vor mir - und um ihn herum oder ihm nachfolgend eine große und aufmerksam lauschende Zuhörer-Gemeinde, mit der er wort-spielen konnte oder der er einfach völlig Unbekanntes aus den Tiefen der Stadt- und Landeshistorie spürbar präsentieren konnte. Ob im Regen mit seinem Schirmchen, im Detektiv-Mantel oder kurzem Sommerhemd – er hatte immer kleine Mitbringsel dabei, mit denen er Dönekes wunderbar untermalen konnte oder auch Leckereien hielt er bereit, um neben dem Geist auch dem Gaumen der Teilnehmenden einer seiner legendären Touren einen historischen Genuss zu schenken. Wenn er zum Beispiel seinen sehr beliebten Rundgang über den Nordfriedhof mit dem „Millionenhügel“ machte, mögen sich manche Zuschauer aufgrund der riesigen Personenzahl gedacht haben, welches Staatsbegräbnis denn wohl gerade hier stattfindet.
Von seiner Leidenschaft, und dadurch auch bei mir entfachten Leidenschaft zur Lokalhistorie, profitierten viele Besucher der Stadt Düsseldorf und besonders auch ihre Einwohner und Stadtteilbewohner unserer Stadt. So war es dann auch einer der Höhepunkte dieser Leidenschaft für mich, dass Wulf den Text zum „Uerige“-Buch „Die dunkle Leidenschaft - waröm wat angeres?“ geschrieben hatte und ich die grafische Gestaltung, sowie ein bisschen historische Mitarbeit einfließen lassen konnte. Es war ein tolles und nachhaltiges Projekt zur Geschichte rund ums Altbier, mit geschichtlichen Fakten, Dönekes und Einblicken in das Alltagsleben der Düsseldorfer und Rheinländer allgemein. Das Publikum war begeistert von Wulfs Arbeiten und Projekten, und er hat auch mich immer wieder mitgerissen. Wulf war auch ein „Aushängeschild“ für die Geschichtswerkstatt, sein Name stadtbekannt, wenn es um die Lokalhistorie ging.
Wulfs markante Stimme ist nun verstummt, aber hallt noch leise in meinen Ohren nach. Auf dem Nordfriedhof, ganz nah beim „Millionenhügel“ findet für ihn die Trauerfeier statt. Als „Novemberkind“ (geboren am 13.11.1940) schrieb er mir in meinen „Liebeserklärungen an Düsseldorf“ zwei charakteristische Textpassagen: 1.) „O-Ton meiner Mutter in ihrem Tagebuch (zur Geburt von Wulf): „Die Flak schießt mal wieder furchtbar und unser Söhnchen wird wie ein Erbprinz mit Böllerschüssen empfangen.“ Das hört sich heute sehr sarkastisch an.
Es muss neblig gewesen sein an jenem Tag, denn seit langer Zeit – schon seit der Kindheit – gefallen mir Herbst und die leichten Nebel über der Düsseldorfer Niederrheinlandschaft.
Andere sind betrübt und sehnen die Sonne des Frühlings und des Sommers herbei. Die gefällt mir auch, aber ich mag die Melancholie, die den Herbsttagen innewohnt, ohne selber darüber schwermütig zu werden. Denn in vielfältiger Weise habe ich verinnerlicht, ein Rheinländer im Allgemeinen und ein Düsseldorfer im Besonderen zu sein – mit einem Köl(ni)schen Vater und einer Hamburger Mutter! Das bekannte rheinische Grundgesetz mit der Summe aller Lebenserfahrung „et hätt noch immer jot jejange“ ist mir durchaus aller Ehren wert.“ 2.) In die Rückkehr mischte sich die heitere Melancholie des Novemberkindes. Da gibt es einen weiteren Ort, den ich immer wieder gerne besuche und anderen zeige und der ebenfalls seinen eigenen Reiz im leichten Nebel offenbart: der Nordfriedhof. Mag sein, dass ich als ehemaliger evangelischer Pfarrer – geboren übrigens am Tag des Hl. Augustinus –, der sehr viele Menschen beerdigt hat, eine gewisse Affinität zu Friedhöfen entwickelt habe. Davon abgesehen, dass gerade der Nordfriedhof ein offenes Düsseldorfer Geschichtsbuch ist, erinnern Friedhöfe doch an die Endlichkeit unseres Daseins. Aber der Tag des Abschieds bleibt – fast immer – im Ungewissen. Da halte ich es mit Wolf Biermann: „Dann geh’n wir weiter und denken noch beim Küsse geben: Wie nah sind uns doch manche Toten, doch wie tot sind uns manche, die leben!“ Und Wulf ist mir in manchen Momenten noch immer nah.
Gedenkkerze
Ute Pannes, "Düsseldorfer Stadtführer e. V."
Die meisten von uns kannten und schätzten Wulf Metzmacher als kompetenten und oft sehr eigenwilligen Kollegen. Seine Führungen in und über die Stadt hinaus waren immer ein Gewinn. Und er trug seinen latinisierten Namen "Lupus Cultrifactor" zu Recht, das Messer seiner Rede war immer scharf gewetzt. Nach langen, sich steigernden Beschwerden hat er nun seine Ruhe gefunden. Wir werden noch oft an ihn denken!
Gedenkkerze
Chris willich
Gern erinnere ich mich an die "Blind dates" Ausflüge mit der Bahn ins irgendwo. Es war immer eine Überraschung. Er war gut vorbereitet und scharte gerne Menschen um sich. Herzliches Beileid für die Angehörigen.
Gedenkkerze
Doris Ehrlinger
Danke für die Zeit die Sie mit uns verbracht haben.
Rest in Peace